Energiesparen leicht gemacht

Energiesparen leicht gemacht

Foto: Verbraucherzentrale

Text: Petra Neumaier

 

Hanno Lang-Berens (63) ist Diplom Physiker aus Puchheim und als Selbständiger seit 2005 auch Berater für die Verbraucherzentrale Bayern in Energiefragen für Alt- und Neubauten. Anfangs war er alleine, inzwischen wird er von zwei weiteren Kollegen im Landkreis unterstützt. Etwa zehn bis 20 Anfragen und Vor-Ort-Besichtigungen haben die drei in jeder Woche. Es gibt halt energetisch noch viel zu tun!

 

Nach dem Hochwasser vor sieben Jahren war Schimmel ein großes Thema – ist das jetzt vorbei?

Hanno Lang-Berens: Schimmel ist immer aktuell, auch ohne Hochwasser. Undichte Rohre, kaputte Fußboden- und Wandheizungen sind keine Seltenheit. Das Problem ist dann, dass die Trockenmaschinen nicht lange genug laufen. Außerdem trauen sich viele Mieter nicht, sich zu beschweren, weil sie Angst haben, die Wohnung zu verlieren.

 

Die Energieberatung ist auch für Mieter da?

Selbstverständlich: Vor allem prüfen wir für sie Strom- und Heizkostenabrechnungen. Dadurch lassen sich oft einige Hundert Euro pro Jahr sparen.

 

Haben sich in den 14 Jahren Ihrer Tätigkeit die Anfragen geändert?

Die Fragen sind immer dieselben. Telefonisch waren es 2005 aber noch dreimal so viele. Die Leute informieren sich jetzt erst einmal im Internet, außerdem an unseren Ständen auf den inzwischen vielen Messen. Hauptthemen sind dabei Heizungs- und Fenstererneuerungen.

 

Was ist mit Dach- und Fassadendämmungen zum Energiesparen?

Es hält sich hartnäckig die Meinung, dass gedämmte Wände nicht mehr atmen könnten und sich dadurch Schimmel bildet. Die Ursache dafür ist aber alleine das falsche Lüften!

 

Aber durch das Lüften kommt doch kalte Luft hinein?

Nur ganz kurz. Mehrmals hintereinander durchgeführtes Stoßlüften für jeweils drei bis vier Minuten ist die goldene Regel. Denn das A & O einer schimmelfreien Wohnung ist, die Luftfeuchtigkeit bei 40 bis 50 Prozent zu halten. Deshalb empfehle ich bei allen energetischen Sanierungen unbedingt zur Kontrolle ein Hygrometer.

 

Was ist mit den Heizungen: Gibt es einen neuen Trend?

Zurückgegangen sind die Pellets-Heizungen. Sie sind nicht mehr günstiger als Öl und Gas und ihre Ökobilanz ist auch nicht optimal: Für die Herstellung der Pellets werden schnellwachsende Bäume gepflanzt, gedüngt, abgeholzt und bei der Verbrennung entsteht CO2 ...

 

Was empfehlen Sie?

Erneuerbare Energien: Solar, Wasserkraft, Wind, Biogase aus Abfallstoffen.

 

Man kann sich aber doch kein Windkraftwerk auf das Dach setzen!

Man kann aber darauf achten, seinen Strom von einem ökologischen Anbieter zu beziehen.  Die Kombination aus einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und Wärmepumpe zum Heizen – egal ob mit Luft, Erdwärme oder Grundwasser – halte ich für die derzeit ökologischste Variante. Aber das Haus muss dazu passen. Und am besten noch der Energieverlust durch Verbesserungen an der Gebäudehülle reduziert werden.

 

Und wie saniert man am günstigsten?

Das ist individuell. Deshalb müssen wir uns jedes Haus anschauen. Und natürlich kennen wir uns mit Fördermitteln aus und erklären, wo und wie man sie beantragt. Wenn man mehrere Maßnahmen bündelt, wird es außerdem billiger.

 

Und die Beratungen kosten nichts?

Dank staatlicher Zuschüsse sind die Beratungsgespräche und der Basis-Check kostenlos. Für den Gebäude-, Solarwärme-, Heiz- und Detail-Check fallen lediglich 30 Euro an. Für Empfänger von Beihilfen ist sogar alles kostenfrei.

 

 

GUSTL-TIPP: Energiemesse in Gemering 12. und 13. Oktober

 

Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern

Kostenlose Kurzberatung und Terminvereinbarungen: Telefon 0800 809 802 400 (Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr), persönlich donnerstags im Rathaus Gröbenzell (Alexander Waltner) sowie mittwochs im Mehrgenerationenhaus Zenja in Germering (Gisela Kienzle)

 

 

 

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