Mein Schreibtisch

Mein Schreibtisch

Fotos: Simon Katzer

Text: Petra Neumaier 

Inmitten von Wiesen und Feldern ruht Mittelstetten mit seinen fünf Ortsteilen – im hintersten Zipfel des Landkreises und die Grenze zum Regierungsbezirk Schwaben berührend. Alle halbe Stunde fährt ein Bus zu S-Bahnhöfen, dreimal am Tag einer nach Augsburg. Es gibt einen tollen Dorfladen, Kitas für rund 100 Kinder, eine Grundschule, ein (leider) nur noch teilweise geöffnetes Gasthaus, viele Vereine und noch mehr Natur. Franz Ostermeier ist gerade erst eingezogen in sein spartanisch dekoriertes, ehrenamtliches Bürgermeisterbüro des modernen Rathauses. Vor 62 Jahren ist er in Mittelstetten geboren und geblieben, „weil es mir hier so gut gefällt“, schwärmt der Fernmeldetechniker der Deutschen Bahn und blickt auf blühende Wiesen, die von Gewerbegebieten verschont bleiben. „Es geht nämlich auch ohne.“

 

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„Geschafft“

Nach der Wahl zum ersten Bürgermeister (12 Jahre war er der Vize) bekam Franz Ostermeier diese Karte geschenkt. Und weil sie so hübsch und „nicht von der Stange“ ist, hält er sie als einzige Deko auf seinem Schreibtisch in Ehren.

 

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Das alte Luftbild

Fast hätte Franz Ostermeier seinen Heimatort auf der Luftbildaufnahme aus den 1970er Jahren nicht wiedererkannt, so spärlich war damals noch die Bebauung. Erstes „ach Ja!“: Der Gasthof, die Kirche und das Bauernhaus, in dem er geboren wurde.

 

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Das Wappen

Die Deutung des erst 1982 gestalteten Wappens, das angekettet an der Wand hängt und auch auf die Glastüren zu den Besprechungs- und Vorzimmern graviert wurde, ist vielfältig: Der Pflug ist das Herrschaftszeichen des Grafen Hundt von Lauterbach, der Pfeil das Attribut des heiligen Sebastian. Die Heugabel steht für die Landwirtschaft, das Spatenblatt erinnert an den historischen Abbau von Raseneisenerz und die Welle ist das Sinnbild für das Quellgebiet der Glonn.

 

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Zum Wohle

Im Nebenraum stehen Piccolo und Sektgläser mit den Insignien der Gemeinde. Brautpaare erhalten nach der Trauung die Gläser – und ein größeres Exemplar der Flasche.

 

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Die Ahnen

Versammelt auf einer Wand hängen die Vorgänger des Bürgermeisters. Der erste im Amt, Josef Lais (1937 bis 1945) war der Opa von Franz Ostermeier. Tatsächlich ist er der einzige der acht Bürgermeister, den er nicht persönlich kennengelernt hat.

 

 

 

 

 

Menschen im Landkreis

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Der Retter in der Not

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