Fit für die Zukunft

Fit für die Zukunft


Foto: Corinna Eichberger-Renneisen, Text: Petra Neumaier

 

„Gröbenzell ist schön“ hört Daniela Mühlbauer oft Auswärtige sagen und das hört sie gern. Obwohl sie selbst in Puchheim wohnt. „Aber die Eltern und Großeltern waren Gröbenzeller und meine Kinder sind hier im Verein“, verrät die Leiterin der Wirtschaftsförderung (seit Januar 2023).  Weil das Herz der studierten Betriebswirtschaftlerin (Tourismus und Hotel) und Eventmanagerin gleichermaßen für Veranstaltungen schlägt, hat sie nicht nur ein offenes Ohr für die rund 500 Unternehmer, sondern initiiert auch interessante Events. „Ich packe gerne an“, sagt die Powerfrau. Ganz so Michael Jaumann. Seit rund 30 Jahren ist der Sohn des Mitbegründers des Gewerbeverbandes in Gröbenzell immer wieder der Vorsitzende der Ortsgruppe.   

 

Hallo Frau Mühlbauer, Gröbenzell ist eigentlich eher als Wohnort bekannt. Was macht die Gemeinde für so viele, zum Teil international wirkende Unternehmen attraktiv?

Sicherlich die sehr gute Infrastruktur. Wir sind nur wenige Kilometer von München und der Autobahn entfernt, haben S-Bahn Anschluss und der Flughafen ist bei freiem Verkehr in 30 Minuten erreicht. Deshalb haben wir selten längere Leerstände.

 

Mit welchen Themen kommen die Inhaber zu Ihnen?

Gewerbeflächen, Läden, Fachkräfte und Energiekosten. Ansonsten mussten die Unternehmer auch hier in den vergangenen Jahren durch viele Krisen gehen. Einige haben sich davon noch nicht vollständig erholt. Ein paar mussten sogar schließen. Andere haben aber tatsächlich aus der Krise eine Chance gemacht und sich neu entwickelt.

 

Ein Problem ist in Gröbenzell, dass es keine Möglichkeit gibt, seinen Betrieb auszuweiten.

Wir sind tatsächlich eingekesselt von München und den Nachbargemeinden. Expandieren ist kaum möglich. Momentan ist das Thema jedoch durch das verstärkte Home-Office eher in den Hintergrund gerückt. Sehr geschätzt wird von den Unternehmen die aktive Unterstützung der Gemeinde.  

 

Zum Beispiel mit dem Speed-Dating für Fachkräfte?

Das ist sehr erfolgreich und wird 2024 noch größer werden.  

 

Und dann gibt es noch das Unternehmerfrühstück …

… das wird gemeinsam mit den Selbständigen in Gröbenzell (SiG) veranstaltet, da waren wir heuer zusätzlich noch Gastgeber ..

 

… und den Wirtschaftsempfang.

Der ist tatsächlich unser Dankeschön für die Zusammenarbeit und eine sehr beliebte Veranstaltung zum Kennenlernen.

 

Vernetzen ist wichtig – und darum geht es wohl auch bei Ihrem neuesten Projekt: dem Gütesiegel „Ausbildungsschmiede Gröbenzell“. Was steckt da noch dahinter?

Wir wollen die Unternehmen unterstützen und zur Nachwuchsförderung und Attraktivität der Ausbildung etwas beitragen.

 

Das Projekt ist also ein begleitendes, außerbetriebliches Programm?

Genau. Es geht hier neben dem Vernetzen über Branchen hinweg viel um die Entwicklung der Persönlichkeit über Aktionen, Fördermaßnahmen, Schulungen und Kompetenztraining. Unser Ziel ist zudem, dass die Azubis in der Gemeinde heimisch werden und nicht nach der Ausbildung wegziehen. Das ist für die Unternehmer gut – und auch die Gemeinde profitiert davon

 

Ein Versuch also, die Fachkräfte der Zukunft am Ort zu halten.

Und eine Möglichkeit für die Azubis, sich durch das Zertifikat, das wir am Ende ausstellen, zusätzlich zu qualifizieren. Gleichzeitig bekommt das Unternehmen, das den Azubi für die Workshops freistellt, ein Gütesiegel verliehen.

 

Was sind die Inhalte der Module?

Das erste war ein „meet & eat“ zum Kennenlernen. Dabei haben wir die Gleichstellung und das Ehrenamt vorgestellt – und viele Jugendliche waren überrascht, dass das Ehrenamt so vielseitig und spannend ist. Im November fand das „meet & play statt. Im Mittelpunkt war hier die Förderung der Teamfähigkeit. Im nächsten Jahr steht ein Workshop zur Persönlichkeitsentwicklung auf dem Programm. Das richtige Telefonieren, Kommunikation sind zum Beispiel Inhalte – oder wie man sich in einem Unternehmen präsentiert.

 

Eine gute Vorbereitung für die richtige Arbeitswelt!

Das denke ich auch. Die Inhalte der Module waren sogar von den Unternehmen gewünscht. Gerne können noch mehr Betriebe ihre Azubis anmelden.

 

 

BU

Daniela Mühlbauer ist die Schnittstelle zwischen Gemeinde und Unternehmer – und sie bringt mit Netzwerktreffen und Projekten frischen Wind in die Gemeinde und die Gewerbebetriebe.

 

 

 

Zwar hadern die Gröbenzeller bisweilen mit dem Erscheinungsbild ihrer Ortsmitte, die teilweise noch den Charme der 70er Jahre versprüht. Und doch sind die Kirchen- und die Bahnhofstraße beliebt und belebt – nicht nur freitags, wenn der Wochenmarkt lockt. Die Vielzahl an kleinen und feinen Einzelhändlern wissen auch Auswärtige zu schätzen. Eine Besonderheit in der Gartenstadt ist übrigens, dass die Unternehmer zwei Verbände zur Auswahl haben, wenn sie sich organisieren wollen: Seit 1960 in der Ortsgruppe des Gewerbeverbandes und seit knapp sieben Jahren bei den „Selbständigen in Gröbenzell“. Sie veranstalten unter anderem das Unternehmer-Frühstück und kümmern sich um die Wunschbaum-Aktion.

 

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