5 Fragen über die Wurscht

5 Fragen über die Wurscht

Foto: privat Text: Petra Neumaier

 

Der Händedruck der hübschen jungen Frau ist kräftig. Sophie Braumiller muss ja auch richtig zupacken. Von aller Herrgottsfrüh bis auf d‘ Nacht. Denn alles ist handgemacht in ihrer Hofmetzgerei in Biburg. Seit dem Tod des Vaters 2021 hält die 27-jährige Meisterin mit dem Bruder (Landwirtschaftsmeister) den elterlichen Betrieb am Laufen. Heuer wurde sie von der Bayerischen Innung zur 10. Weißwurstkönigin gekürt.

 

Nachträglich Gratulation! Wie wurden Sie zur Weißwurstkönigin?

Eher zufällig: Meine Mutter sah die Anzeige – und ich dachte spontan: Warum nicht? Allerdings endete die Bewerbungsfrist bereits am nächsten Tag. Also habe ich mich um 23 Uhr noch beworben. Und tatsächlich wurde ich recht schnell unter den anderen 18 Bewerberinnen ausgewählt.

 

Und seitdem geht es um die Weißwurst?

Die Spezialität steht auch für bayerische Tradition und vor allem für das bayerische Metzgerhandwerk. Ich repräsentiere also ebenso den Berufsstand. Viele wissen ja gar nicht, wie kreativ, hochwertig und abwechslungsreich der Beruf ist.

 

Was gefällt Ihnen noch am Metzgerhandwerk?

Am Ende des Tages hat man eine sinnvolle Arbeit gemacht, auf die man stolz sein darf. Mir persönlich ist es zudem wichtig, Grundsätze zu bewahren und alte wieder zurückzubringen. Zum Beispiel: keine künstlichen Zusatzstoffe und die Verwertung des ganzen Tieres.

 

Gehören diese Anliegen auch zu den Aufgaben der Weißwurstkönigin?

Neben der Verbesserung des Images sehe ich meine Hauptaufgabe darin, das Nachwuchsproblem anzugehen. Ich engagiere mich deshalb sehr aktiv und lade öfter Schulklassen zu einem Praxistag ein. Außerdem repräsentiere ich mein Handwerk auch auf Jobmessen.

 

Immer mit dem Zepter in der Hand und der Krone auf dem Kopf?

(lacht) Das Zepter bleibt im Laden. Nur das Krönchen muss ich aufsetzen und die Schärpe umlegen. Das passt dann schon.

 

Wann die Entscheidung für das Metzgerhandwerk fiel, weiß Sophie Braumiller nicht. „Ich wuchs damit auf und produziere leidenschaftlich gern.“ Mit 20 Jahren schloss sie die Meisterprüfung mit dem Bayerischen Staatspreis ab. Seit dem frühen Tod ihres Vaters, der den vorbildlichen Freilandviehbetrieb aufgebaut hatte, führt Sophie Braumiller die Hofmetzgerei weiter. Und sehr innovativ: Mit neuen Rezepturen aus regionalen Zutaten, SB-Laden und sogar selbst produzierten vegetarischen Produkten.

   Clever schützen, besser löschen

  Clever schützen, besser löschen