Weihnachtliche Schmankerl aus der Bauernstube

Weihnachtliche Schmankerl aus der Bauernstube

 

Fotos: Birgid Allig – Text: Petra Neumaier

 

Ob Würschtl mit Kartoffelsalat oder Gans mit üppigen Beilagen: Die Familientradition zählt an Weihnachten. „Und so war es von jeher in bäuerlichen Anwesen Tradition, vor Weihnachten ein Schwein zu schlachten, weshalb ein Teil desselben als Braten ins Rohr kam“, erzählt Anna Reindl, Vorstandsmitglied des Bauernhofmuseums Jexhof, die für GUSTL den Kochlöffel schwang. Nicht fehlen durfte an Weihnachten zudem das Kletzenbrot aus den Früchten des Herbstes, die sich nur getrocknet einlagern ließen. Sie wurden zum Fest in übrig gebliebenem Brotteig verbacken. Nur der Hausherr durfte es anschneiden und an die Kinder, Mägde und Knechte verteilen. Sogar das Vieh bekam ein Eckerl ab, das sollte Glück und Segen bringen. Wir sind mal nicht so streng und naschen schon vorher. Ein wunderschönes, friedvolles Weihnachtsfest wünscht das GUSTL Team.

 

Griaßnockerlsuppn

40 g Butter

60 g grober Hartweißengrieß

1 Ei

etwas Salz

etwa 1,5 l Brühe

Schnittlauchrölchen oder gehackte Petersilie zum Dekorieren

Weiche Buter schaumig rühren, Grieß, Ei, und Salz abwechselnd dazugeben und weiterrühren. Etwa 10 Minuten quellen lassen. Brühe kochen. Mit einem feuchten EL Nockerl abstechen und einlegen. 20 bis 25 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

 

Tipp: Nockerl auf Vorrat einfrieren!

 

Altbayerischer Schweinsbratn …

750 g Schweinefleisch

Salz, etwas Pfeffer, Kümmel, etwas Knoblauch

Majoran

1-2 Zwiebeln

etwas Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, Pastinake), grob geschnitten

1 Stück Brotrinde

etwas Stärke zum Binden

etwas Bier zum Bestreichen

 

Fleisch waschen, klopfen (evtl. Knochen auslösen) und mit dem Salz und Gewürzen einreiben. Ofen auf 220 Grad vorheizen. Offen in einem Reindl (Bräter) mit dem Gemüse und der Brotrinde braten und mit dem austretenden Fett öfter begießen. Sobald Fleisch und Bratzutaten Farbe haben, hin und wieder kochendes Wasser seitlich zugießen und bei 175 Grad weiter braten lassen, bis das Fleisch braun, knusprig und gar ist (je nach Dicke des Bratens 1,5 bis 2 Stunden oder länger). Damit die Schwarte knuspriger wird, kurz vor Ende der Garzeit mehrmals mit Bier bestreichen.

Aus der Soße nehmen und zugedeckt 5 bis 10 Minuten ruhen lassen.

Sehr fette Soßen entfetten, den Bratenansatz lösen und aufkochen. Falls zu wenig, etwas Brühe hinzufügen. Mit Stärkemehl binden und abschmecken

 

 

Tipp: Wenn das Fett gut ausbraten soll, den Ofen nicht vorheizen und gleich das Fleisch einschieben. Die Bratzeit verlängert sich dann allerdings.

 

… mit Semmelknödl

8-10 alte, kleingeschnittene Semmeln (oder 1 Packung Knödelbrot)

etwas Salz

etwa 400 ml lauwarme Milch

3-4 Eicher

1 kleine Zwiebel

Gehackte Peterslilie

 

Semmeln salzen und mit lauwarmer Milch übergießen, 20 bis 30 Minuten ziehen lassen. Die feingeschnittene Zwiebel und die Petersilie kurz in etwas Fett andünsten, mit den Eiern zu den Semmeln geben und alles zu einem Teig verkneten (er sollte nicht an der Hand kleben, wenn zu weich, Semmelbröseln, wenn zu fest, noch etwas Milch zufügen). Einen großen Topf mit Wasser und Salz zum Kochen bringen und die mit nassen Hängen glatt geformten Knödel einlegen. Zugedeckt rasch zum Kochen bringen, dann halboffen 15 bis 20 Minuten ziehen lassen.

 

Tipp: Wenn man die Semmeln mit kochender Milch übergießt, braucht man weniger.

 

… und Blaukraut

Etwa 1 kg Rotkohl

30-40 g Fett

1 EL. Zucker

1 Zwiebel

2-3 Äpfel

4 EL Essig

etwas Salz

2-3 Lorbeerblätter

1 Glas Rotwein

2 EL Johannisbeergelee

 

Kraut putzen, waschen, hobeln, vom Strunk befreien. Zucker in Fett hell bräunen,

feingeschnittene Zwiebeln und geschälte, feingeschnittene Äpfel zugeben und kurz

andünsten. Blaukraut hinzufügen und kurz durchdünsten. Mit etwas Essig übergießen. Mit

Mit wenige Flüssigkeit zugedeckt bei mäßiger Hitze mit dem Lorbeer weich dünsten. Bei

Bedarf immer etwas Flüssigkeit hinzugeben. Gegen Ende der Kochzeit mit dem Rotwein

und dem Gelee abschmecken.

 

Bayerische Creme

½ l Milch

1Vanillestange

120 g Zucker

4 Eigelb

6-8 Blätter eingeweichte Gelatine

½ l Sahne

100 g gefrorene Himbeeren

50 g Zucker

 

Milch mit der Vanillestange und 60 g Zucker aufkochen, Eigelbe mit dem restlichen Zucker

schaumig schlagen, Die heiße Milch darin passieren und über Wasserdampf so lange

rühren, bis die gewünschte Dicke erreicht ist („bis zur Rose kremig anziehen“). Die

ausgedrückten Gelatineblätter dazugeben und in kaltem Wasser kaltschlagen. Steif

geschlagene Sahne unterheben und sofort in kleine Gläschen abfüllen. Himbeeren und

Zucker kurz im Topf erwärmen und über die vollständig gestockte Creme geben.

 

Altbayerisches Kletzenbrot

600 g Kletzen (Dörrbirnen oder eine Dörrobst-Mischung)

800 g Dörrpflaumen

150 g Sultaninen

150 g Haselnüsse, grob gehackt

300 g Walnüsse, grob gehackt

etwas Rum

1 ½ Orangen, Saft und Schale

1 ½ Zitronen, Saft und Schale

1 ½ Msp. Backpulver

1 ½ TL Zimt

Nelken, gemahlen

Ingwer, gerieben

Piment

375 g Roggenmehl

150 g Butter, flüssig

3 Eiweiß oder etwas Milch

Salz

 

Das Trockenobst 2 Stunden in Rum einlegen, abtropfen lassen, mit dem Pürierstab grob zerkleinern und mit den übrigen Zutaten zu einem Teig kneten. Zudecken eine Stunde ruhen lassen, danach zwei Brotwecken formen und mit Eiweiß oder Milch bestreichen. Eventuell mit Mandeln verzieren. In der Mitte mit einem Zahnstocher einige Löcher einstechen. Bei 150 Grad etwa 80 Minuten backen. Nach dem Auskühlen in Klarsichtfolie wickeln.

 

Tipp:  Das Kletzenbrot wird nach ein paar Tagen oder Wochen erst richtig saftig und würzig.

 

 

Mammendorf!

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5 Fragen über die Wurscht

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