Momentmal: Die Mariensäule „Patrona Bavariae“ in Germering

Momentmal: Die Mariensäule „Patrona Bavariae“ in Germering

Foto: Corinna Eichberger-Renneisen  - Text: Petra Neumaier

 

Der 24. Dezember 1937 war für die Pfarrei St. Martin ein großer Tag: Denn nach der Christmette wurde bei Fackelschein die vom Germeringer Land- und Gastwirt Johann Baptist Huber gestiftete Marienstatue an der Augsburger Straße eingeweiht. Er selbst erlebte das Ereignis nicht. Zehn Jahre zuvor war das Mitglied des örtlichen Veteranen- und Soldatenvereins gestorben. Noch heute werden das Denkmal und die Anlage drum herum von Ehrenamtlichen liebevoll gepflegt.

Alles begann mit einem Herzenswunsch des Germeringers. Denn immer, wenn der leidenschaftliche Katholik aus dem Fenster seines Hofes an der Augsburger Straße hinausschaute, stellte er sich vor wie schön es sei, außer dem Kirchturm der Alten Dorfkirche auch noch ein Bildnis seiner verehrten Muttergottes sehen zu können.   

In seinem Testament vermachte er deshalb seinem Verein 10 000 Reichsmark, mit der Auflage, das Denkmal mit dem Bildnis an jener Stelle zu errichten. Allerdings mussten erst einmal die Erben die hohe Summe durch Verkäufe „flüssig“ machen – auch, um den Grund kaufen zu können. Beauftragt wurde schließlich der Münchner Bildhauer und Kunstprofessor Georg Mattes: Am Fuß der Säule sind zwei Engel zu sehen, die einen Schriftzug halten. Auf diesem wird die Gottesmutter auf Latein gebeten, sich für das Vaterland einzusetzen.

Das Aufstellen des Denkmals stieß 1937 bei der neuen politischen Führung jedoch auf wenig Gegenliebe. Der örtliche Kreis- und Ortsverband der NSDAP verlangte für die Zustimmung sogar 3000 Reichsmark. So unauffällig wie möglich wurde darum das Bildwerk eingeweiht.

Die Pflege der Säule und die Bepflanzung übernahmen die Ehefrauen und Töchter der Vereinsmitglieder. Auch, als 1957 das Ensemble in den Besitz der Pfarrei überging, blieb es in der Hand der weiblichen Dorfbewohner. Sie gründeten sogar den „Interessensverein Mariensäule“. Die Nachfahrinnen der damaligen ersten Vorsitzenden kümmern sich noch heute um die Säule und sorgen dafür, dass auch die exakte Höhe der umliegenden Büsche und Bäume eingehalten wird: Beides hatte der Stifter testamentarisch festgehalten.

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